500 Besucher gingen mit auf Reisen
Neujahrskonzert des Musikvereins Wemmetsweiler mit dem Saar Wind Orchestra in der Allenfeldhalle

 

 

 

Den ersten Teil des Neujahrskonzertes bestritt das Saar Wind Orchestra aus Rilchingen-Hanweiler. Dann übernahmen die Gastgeber, der Musikverein Wemmetsweiler. Bei beiden hieß das Motto: Reisen.

Von SZ- Mitarbeiterin Anika Meyer

Merchweiler. Nur ein halbes Programm hatte der Musikverein Wemmetsweiler für sein Neujahrskonzert auf die Beine stellen müssen. Zurückgelehnt haben sich Leiter Stefan Barth und die Musiker deshalb aber nicht: Das Niveau wurde hochgeschraubt, besonders anspruchsvolle Stücke ausgewählt. Motto des Abends: Reisen. "Als ich über das Programm nachgedacht habe, hatte ich gleich den Orientexpress im Kopf. Dann kam die Moldau hinzu und so entwickelte sich ein roter Faden", erklärte Barth. Die Gäste, das Saar Wind Orchestra aus Rilchingen-Hanweiler, die den ersten Teil des Konzertes übernahmen, richteten ihr Programm ebenfalls auf das Reisen aus. "
Entlang der "Road to the West" (Carl Wittrock) und mit "Thames Journey" (Nigel Hess) die Themse hinab nahm der Musikverein Wemmetsweiler die Zuhörer. Besonders schön dabei: Die Impressionen auf der Leinwand im Bühnenhinter grund, die die Musik begleiteten. So konnte man beispielsweise bei der Moldau nachvollziehen, wie das Bächlein, das Flöten und Klarinetten perlend nachmalten, unter Einsatz des gesamten Orchesters zum Strom anschwoll, auf die Jagdgesellschaft traf und sich weiterschlängëlte zu der fröhlichen Bauernhochzeit. Stücke, die eigentlich für Sinfonieorchester geschrieben wurden, sind für ein Blasorchester, das Streicher etwa mit Klarinetten oder Trompeten ersetzen muss, natürlich nicht ganz unkniffelíg. Doch es gelang harmonisch und fließend. "Für die Instrumentalisten war das schon eine Herausforderung und der Probenaufwand war nicht gering", so der Vereinsvorsitzende Werner Schöne im Rückblick. "Als es dann geklappt hat, War die Spielfreude umso größer."
Auch die Gäste, unter der musikalischen Leitung Stefan Rankers, glänzten. Pompös hatten sie mit der "Festmusik der Stadt Wien" von Richard Strauss, arrangiert von Eric Banks, eröffnet. Es folgten unter anderem die abwechslungsreiche und bunte "Huckleberry Finn Suite" (Franco Cesarini), ein Arrangement französischer Chansons und ein Klarinettenkonzert mit Solist Stefan Zimmer von der Deutschen Radio Philharmonie.
Tosenden Applaus gab es vom Publikum für beide Orchester. Mit rund 500 Besuchern war die Allenfeldhalle Merchweiler voll besetzt, der Erfolg des zehnten Neujahrskonzertes nochmals größer als in den vergangenen Jahren. Natürlich ließen die Musiker sich da ein paar Zugaben nicht nehmen und drängten sich für den "Radetzky-Marsch" sogar alle gemeinsam auf die Bühne. Rund 100 Musiker spielten im Stehen. Mit ihrer Kooperation ließen die Orchester eine Freundschaft der 80er Jahre neu aufleben. Beim nächsten Neujahrskonzert wird es aber voraussichtlich wieder Blasorchester Wemmetsweiler pur geben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Saarbrücker Zeitung, Dienstag, 13. Januar 2015; Autor: Anika Meyer
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