Der Mann mit der goldenen Flöte
Solo- Flötist Michael Faust begeisterte das Publikum in der Merchweiler Allenfeldhalle

 

 

 

 

In regelmäßigen Abständen lädt der Musikverein Wemmetsweiler renommierte Instrumentalisten ein, um mit dem Sinfonischen Blasorchester Wemmetsweiler zu konzertieren. In diesem Jahr war Michael Faust zu Gast, Soloflötist im WDR-Sinfonieorchester Köln.


Wemmetsweiler
. Wer im Vorfeld Sorge hatte, dass sich eine Flöte gegen das klanggewaltige Wemmetsweiler Orchester nicht durchsetzen könne, wurde eines besseren belehrt: Michael Faust spielte auf seiner goldenen Flöte mit großem, raumfüllenden Ton und interpretierte die aufgeführten Konzertstücke nicht nur mit frappierender Virtuosität sondern auch viel Feingefühl.So geriet Cecile Chaminades "Concertino" unter Fausts Interpretation mit vielen agogischen Momenten zu einer musikalischen Köstlichkeit. Einen gehörigen Anteil an dieser Meisterleistung hatte auch das Sinfonische Blasorchester Wemmetsweiler, das unter der gleichermaßen feinsinnigen wie zupackenden Stabführung seines künstlerischen Leiters Martin Folz den Solisten aufmerksam und dynamisch abgestuft begleitete.Die "Sonata" von Francis Poulenc, im Original für Klavier und Flöte komponiert, war unbestritten der solistische Höhepunkt des Konzerts. Das klangfarbenreiche Arrangement verlangte vom Orchester höchste Konzentration. Den Wemmetsweiler Musikern gelang eine vollendete Darbietung mit vielen kammermusikalischen Akzenten und energischen Tutti-Passagen, die prächtig den Solopart des überragend aufspielenden Michael Faust ergänzten. Der Flötist wirbelte mit technischer Perfektion in den schnellen Ecksätzen und erzeugte mit der überirdisch schönen Melodie des langsamen Mittelsatzes Gänsehaut bei den Zuhörern in der Merchweiler Allenfeldhalle.Gemeinsam mit dem gesamten Flötensatz des Wemmetsweiler Orchesters bezauberte Michael Faust nach der Pause mit einer lockeren "Bossa Nova für Flöten" das Publikum, bevor er mit der "Rhapsody for Flute" des amerikanischen Komponisten Steven Bulla noch einmal seine Virtuosität unter Beweis stellte, die sich jedoch nie im rein instrumentaltechnischen Spiel erschöpfte sondern stets im Dienste des musikalischen Gedankens stand. Das Sinfonische Blasorchester Wemmetsweiler bot neben der Begleitung des Solisten mit dem Festmarsch von Antonin Dvorak eine klangvolle Eröffnung des Konzertes, leitete im Verlauf des Konzertprogramms mit einigen thematisch abgestimmten Werken stilvoll zu den einzelnen solistischen Darbietungen über und setzte mit Alfred Reeds musikalisch wie technisch anspruchsvollen "Armenischen Tänzen" einen fulminanten Schlusspunkt unter ein wirklich außergewöhnliches Konzerterlebnis. Das begeisterte Publikum erklatschte sich zwei Zugaben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Saarbrücker Zeitung, 16.10.2009; Autor: red
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