Der MV Wemmetsweiler und die Bands The Undecided und Impact 36 hatten am Samstag gemeinsam in die Sporthalle eingeladen. Auf musikalisch ungewöhnliche Weise wurde gemeinsam in den Mai gefeiert.
Von SZ- Mitarbeiterin Anika Meyer
Merchweiler. Hexenrock in der Sporthalle – da denkt man an Gitarre, Bass und Schlagzeug und an ungezwungen herumstehende, vielfach langhaarige Fans mit einem Bierchen in der Hand. Das gab es auch alles beim Hexenrock in der Sporthalle in Wemmetsweiler am Samstagabend. Weniger denkt man jedoch an ein symphonisches Blasorchester und gediegene Bestuhlung.
Dass beides zusammenpasst, zeigten der Musikverein Wemmetsweiler unter Leitung
von Stefan Barth und die Bands The Undecided und Impact 36: Zusammen rockten
sie die gut gefüllte Halle. Zu verdanken war das in Kooperation mit der Gemeinde
veranstaltete Crossover-Konzert einem lockeren Spruch von Gerhard Scheid:
Der hatte Werbung eines anderes Musikvereins für ein Konzert mit einer eigens
eingekauften Rockband gesehen. Schon hatte er seinen Vereinskollegen eine
Rundmail geschickt mit den Worten: Wir bekämen das auch alleine hin! Denn
die Band The Undecided gehört quasi zum Orchester, ist aus diesem heraus entstanden.
„Das war eigentlich nur ein Scherz“, so Scheid. Doch die Vereinskollegen waren
sofort begeistert. Ein bisschen zusätzliche Unterstützung gab es dann noch
von Impact 36, die ebenfalls Verbindung zum Verein haben.
„Und wenn wir es machen, machen wir es richtig“, erklärte Moderatorin Johanna
Träm dem Publikum. Deshalb wagte man sich an Anspruchsvolles bis hin zur Queen-Hymne
„Bohemian Rapsody“.
„Hair“ und „Die Katze“
Auch den Vergleich mit Metallica und dem begleitenden San Francisco Symphony Orchestra scheute man nicht und coverte „Nothing else matters“. Was die können, müsse man doch auch schaffen, sagte Johanna Träm im Scherz. Doch das Ergebnis ließ sich hören. Über weitere orchestrale Ohrwürmer und betörendes Miauen von Gerhard Scheid bei Annett Louisans „Die Katze“ ging es in den poplastigeren Teil mit unter anderem „Let me entertain you“, „Dance with somebody“ und einem Medley aus dem Musical „Hair“. Für den Gesang waren Nathalie Schwuchow, Jochen Huppert, Daniel Zimmer und Johanna Träm zuständig. Letztere hatte übrigens bei der Begrüßung ausdrücklich auch die zahlreich erschienenen syrischen Flüchtlinge begrüßt – in Landessprache!
Außer von der eigenen offensichtlichen Freude an der Musik und dem kräftigen Applaus des Publikums, profitierten The Undecided noch auf weitere Weise vom Hexenrock: Sie haben jetzt einen Namen. Zuvor waren sie eine nicht weiter definierte Vereinigung, wie Träm erklärte, was sich für das Konzert natürlich ändern musste. „Wir konnten uns allerdings nicht entscheiden, deshalb The Undecided.“