Hohe See und fremde Länder
Den Musikverein Wemmetsweiler verschlug es beim diesjährigen Neujahrskonzert in die weite Ferne

 

 

 

Merchweiler. . Tosender Applaus und Standing Ovations: Das begeisterte Publikum zeugte am Samstagabend in der Allenfeldhalle Merchweiler davon, dass dem Musikverein Wemmetsweiler wieder einmal ein mitreißendes Neujahrskonzert gelungen war. Zunächst entführte das Schülerorchester Klanghaufen die zahlreichen Besucher auf ferne Kontinente; spielte das „African Festival“ (African Folk Songs), um kurz darauf den Sprung ins ferne Australien zu wagen. Passend zu „Down Under“ (Timothy Travis) war eine Projektion des australischen Inselbergs Ayers Rock zu sehen. Die Nachwuchsmusiker spielten vor großer Zuhörerschaft auf den Punkt und bewegten mit dem jazzigen „Groovee!“ (Richard L. Saucedo) reihenweise Köpfe und Füße. Mehr als verdient waren der anhaltende Applaus und die „Bravo“-Rufe, woraufhin die 24 Jungen und Mädchen bereitwillig eine Zugabe anstimmten.

Anhaltender Applaus

Mit dem bedrohlichen „The Black Pearl“ (Hans Zimmer), ein Stück aus der Filmmusik zu „Fluch der Karibik“, begaben sich die Jungmusiker wagemutig unter die Freibeuter. Im Anschluss wechselte zwar das Orchester – das Sinfonische Blasorchester betrat die Bühne –, aber nicht der Dirigent. Wie zuvor dirigierte Stefan Barth elegant durch das Programm; vor einem halben Jahr hatte er die Nachfolge von Martin Folz angetreten. Es war sein erstes Neujahrskonzert mit dem Musikverein Wemmetsweiler, wobei von dieser Premiere nichts zu hören war: Es schien, als hätte er nie woanders gestanden; perfekter Einklang zwischen Musikern und Dirigent. Zunächst stimmte das Sinfonische Blasorchester „Les Chasseresses“ (Léo Delibes) an. Während die Ballerinas auf dem Hintergrundbild gezwungenermaßen in ihrer Bewegung verharrten, überzeugte das Stück mit unterschiedlichsten Emotionen: Anfangs stürmisch, ging es in einen ruhigen Teil über, um dann ein abruptes Ende zu finden.

Eine kleine literarische Lesung gab es, als das Blasorchester „Of Sailors and Whales“ (William F. McBeth) anstimmte; Werner Schöne, Vorsitzender des Musikvereins, ergänzte die Komposition zum Roman „Moby-Dick“ mit passenden Textpassagen.

Prunkstraße in Südamerika

Nach getaner Jagd auf den weißen Wal betrat das Orchester wieder Festland: Weiter ging es auf einer herrlichen Prunkstraße in Südamerika; musikalisch umgesetzt in „El Camino Real“ (Alfred Reed). Weil jene Straße so vielfältig wie das Leben ist, wechselten sich fröhliche und durchweg melancholische Töne miteinander ab. Zum Abschluss gab es, wie Dirigent Stefan Barth sagte, mit „An der schönen blauen Donau“ den Klassiker schlechthin auf Neujahrskonzerten. Zwei Zugaben später verbeugten sich 55 dankbare Musiker und ein erleichterter Dirigent. „Es war mir eine große Freude, das Neujahrskonzert erstmals zu dirigieren“, sagte Stefan Barth. Im nächsten Jahr wird ihm dann eine besondere Ehre zuteil: Das Neujahrskonzert des Musikvereins Wemmetsweiler feiert am 11. Januar 2015 zehnjähriges Jubiläum.

Das Schülerorchester braucht Verstärkung. Gesucht werden vor allem Jugendliche, die Trompete, Posaune und Tuba spielen. Die Proben finden mittwochs von 18.30 bis 19.30 Uhr in der Sporthalle Wemmetsweiler statt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Saarbrücker Zeitung, Mittwoch, 15. Januar 2014; Autor: rol
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