Kammermusik in der Kirche
Zum Auftakt seines Jubiläumsjahres hatte der Musikverein Wemmetsweiler
sich etwas Besonderes einfallen lassen: Alle Registergruppen des Sinfonischen
Blasorchesters präsentierten in einem Konzert kammermusikalische Elemente.

 

 

 

Wemmetsweiler. Das gab es noch nie beim Musikverein Wemmetsweiler. Alle Registergruppen des Sinfonischen Blasorchesters präsentierten sich in einem Konzert mit einem kammermusikalischen Auftritt. Beim Kirchenkonzert am vierten Fastensonntag wagten die Musiker in der Pfarrkirche St. Michael die neuen Schritte. Das renommierte sinfonische Blasorchester konzentriert sich mit seiner Probenarbeit derzeit auf das Big Band-Konzert im Mai. Für das Kirchenkonzert wurden nur einige Choräle (Eine feste Burg von Martin Luther, 0 Haupt voll Blut und Wunden von Johann Sebastian Bach und Ewiger Vater von John Dykes) einstudiert. Die kammermusikalischen Werke hatten die eifrigen Musiker zusätzlich zum üb-lichen Probenaufwand vorbereitet. Dabei machten sie sich auch "intensive Gedanken über die Interpreta-tion der ausgewählten Werke", so Dirigent Martin Folz.
Mit einem schwierigen zeitgenössischen Satz der bekannten Melodie "Scarborough Fair" und dem "Pie Jesu" aus dem Requiem von Gabriel Faure eröffneten die Waldhörner das Programm. "Ein liebgemeinter Applaus ist Seelenbalsam für unsere Künstler", ermunterte Leiter Martin Folz das Publikum zu weiterem Beifall, nachdem es sein Wohlwollen nach dem ruhig getragenen "Pie Jesu" nur zaghaft und dem Kir- chenraum angemessen zum Ausdruck brachte.
Das Saxophon-Ensemble griff das Thema der Hörner erneut auf, wählte für sein "Scarborough Fair" allerdings einen modernen klangschönen Satz. Mit dem "Ecce Quomodo" aus der Karfreitagsliturgie lenkten die Posaunen den Blick auf das Kreuz. Zu den vielen klanglichen Höhepunkten zählte der Trauer-marsch von Edward Grieg für Blechbläser- Ensemble und Pauken. Eine unübliche Besetzung wählte der Musikverein für die Arie aus der Bach-Kantate BWV 25. Sieben Flöten begleiteten Martin Folz. Aus der "Kleinen Nachtmusik" von Mozart spielten die Klarinetten die Romanze. Mit ihre tiefen Klängen erfüllte das Bariton-Trio danach den Kirchenraum.
Die Lichtstrahlen des Osterfestes waren in St. Michael am Laetare-Sonntag schon durch die Trompeten in der Fanfare von Philipp Carl Emmanuel Bach zugegen.
Mit dem großen Epos "Alleluja! Laudamus Te" von Alfred Reed fand das Konzert ein klanggewaltiges Ende. Manfred Kochems an der Orgel musizierte gemeinsam mit dem gesamten sinfonischen Blasorchester und sorgte für einen grandiosen Schlusspunkt des Konzertes. Vor dem Konzert war er noch skeptisch. "Die Verzögerung, bis der Orchesterklang aus dem Chorraum auf der Empore ankommt, macht sich bemerkbar."
Doch seine Sorge war unbegründet. "Viele Stunden persönlichen Engagements waren notwendig, um das Programm in Kleinstbesetzungen durchzuführen", lobte Dirigent und künstlerischer Leiter Martin Folz den Einsatz seiner Musiker im Jubiläumsjahr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Saarbrücker Zeitung, Donnerstag, 25. März 2004; Autor: Wolfgang Thewes
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