Martin macht's nur noch einmal
Martin Folz hat 15 Jahre lang das Sinfonische Blasorchester Wemmetsweiler geleitet. Nun verabschiedet er sich. Stefan Barth wird nun das renommierte Orchester führen.

 

 

 

Wemmetsweiler (Anika Meyer). Ein wenig Wehmut war schon zu spüren. Der Applaus war besonders kräftig und irgendwie wollte man einfach nicht, dass dieser Nachmittag vorüber geht. So ignorierte das Publikum auch nach der Hälfte des Konzertes einfach den Pausengong und blieb fest sitzen, bis Moderator Joachim Weyand mit einem „Es wäre dann jetzt Pause!“ noch einmal zum Beine vertreten aufforderte.

Man lässt ihn eben nicht so gerne gehen, den Dirigenten Martin Folz, der 15 Jahre lang das Sinfonische Blasorchester Wemmetsweiler geleitet hat und der an diesem Sonntagnachmittag in der Sporthalle sein offizielles Abschiedskonzert gab. „Martin Folz hat die Qualität unseres Orchesters gehoben und uns vorangebracht.“, sagte der Vorsitzende des Musikvereins Wemmetsweiler Werner Schöne. Mit viel Spaß und Ironie habe er das geschafft, aber auch mit Unnachgiebigkeit: „Er lässt nicht locker, bevor der Klang seiner Vorstellung ganz genau entspricht.“ Glücklicherweise hat man einen Nachfolger gefunden, der die Orchesterleitung auf hohem Niveau fortführen wird, wie Schöne offiziell verkündete: Stefan Barth, der 46-jährige Dirigent des Sinfonischen Blasorchesters des Musikkreises St.Wendel, wird Folz nach den Sommerferien ablösen. „Er hat uns bei einer Vorstellungs-Probe voll überzeugt.“

Insgesamt ließ man die Abschiedsstimmung nicht Überhand nehmen. Fetzige und fröhliche Stücke präsentierte das Schülerorchester Klanghaufen unter anderem mit „Power Play“ von Thomas Doss und „Dance Now!“ von Folz selbst im ersten Teil des Konzertes. Im zweiten Teil entführte das Sinfonische Blasorchester in die Welt von Zirkus und Varieté. Zum Höhepunkt wurde der Ausschnitt aus dem „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saens.

Als Sprecher brachte Moderator Joachim Weyand, bekannt vom SR und mit Folz befreundet, die Zuhörer Lachen, wenn er von der tanzenden Elefantendame berichtete oder mit zartem Stimmchen drei junge Katzen immer wieder „Kommt jetzt der Schwan?“ fragen ließ. Die Esel wurden dem Publikum sogar leibhaftig anschaulich gemacht. Auch das anspruchsvolle „Circus Ring“ von Paul Hart meisterte das Orchester. Folz schien noch einmal so richtig zu sprühen vor Spaß an der Sache. „Jetzt, wo ich weiß, dass ein toller Musiker meine Arbeit fortführen wird, geht es mir besser.“, bestätigte er. Zum Aufhören habe er sich entschlossen, weil er dem Orchester wegen anderer Projekte nicht mehr die Aufmerksamkeit zukommen lassen könne, die es verdiene.

Doch einmal noch wird man Gelegenheit haben, Folz in Wemmetsweiler zu erleben: Am Sonntag, 30. Juni, wird er im Rahmen des Gartenfestes auf Krummheck des Musikvereines nicht nur Pommes zubereiten, sondern auch das Orchester leiten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Saarbrücker Zeitung, Dienstag, 04. Mai 2013; Autor: Anika Meyer
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