Sinfonie
des Osten
Blasorchester
Wemmetsweiler mit Konzertabend
Das
sinfonische Blasorchester in Wemmetsweiler hat sein 125-jähriges Bestehen mit
einem großen Konzert gefeiert. 300 Gäste waren von der Aufführung am vergangenen
Samstag begeistert.
Wemmetsweiler. Mit zahlreichen Veranstaltungen feierte das Sinfonische
Blasorchester Wemmetsweiler sein 125-jähriges Jubiläum. Den krönenden Abschluss
bildete das Konzert mit Werken osteuropäischer Komponisten am Samstag vergangener
Woche in der Sporthalle. Etwa 300 Gäste waren der Einladung des Vereins gefolgt
und lauschten der Musik aus Russland, Ungarn, der Slowakei und Polen. Unter
dem Motto "Sinfonie des Ostens" erlebten die Zuhörer eine tiefgründige und melodiöse
Musik voller Klangfarben. Mit der "Festive Ouvertüre" des russischen Komponisten
Dmitri Schostakowitsch eröffnete das Orchester den erstklassigen Konzertabend.
Weiter standen Interpretationen von Sergej Prokofjew (Russland), Antonin Dvorák
(Tschechien), Alexander Chatschaturjan (Russland), Frigyes Hidas (Ungarn) sowie
des russischen Komponisten Modest Petrowitsch Mussorgski auf dem Programm.
Folz musikalischer Leiter
Die Mussorgski-Komposition "Bilder einer Ausstellung" war das Hauptthema des
Konzertabends. Musikalisch wie auch visuell erlebten die Konzertgäste Mussorgskis
Musik. In seiner Suite gestaltete der Komponist Bilder des Architekten Viktor
Hartmann. Der musikalische Leiter des Konzertes, Martin Folz, informierte kenntnisreich
über das Schaffenswerk des russischen Komponisten und lud zu Beginn zu einem
Gang durch die Ausstellung ein. Die "Promenade" stand am Anfang der "Bilder
einer Ausstellung". Bei den Wiederholungen wies sie jedes Mal einen anderen
Charakter auf, der sich aus der veränderten Stimmung durch die Bildbetrachtung
erklärte.
Kraftvolle Bilder
Die Bilder der Ausstellung wurden mittels Beamer auf die Leinwand projiziert.
Dem ersten Bild "Gnomus" lag eine Zeichnung eines nussknackerartigen Weihnachtsschmucks
zu Grunde. Mussorgski gestaltete daraus ein Porträt eines kleinen Zwerges, der
auf missgestalteten Beinen ging. Im "Alten Schloss" stimmte ein Troubadour seine
Romanze an, bis in den "Tuülerien" streitende Kinder im Garten der Tuülerien
mit ihren Gouvernanten gezeichnet wurden. Das kraftvolle nächste Bild ließ einen
"Bydlo", einen polnischen Ochsenkarren, am Betrachter vorbeipoltem. Hartmann
selbst wurde gezeigt, wie er die Katakomben von Paris beim Licht einer Laterne
untersuchte. Mussorgski notierte dazu in der Partitur die Worte "con mortuis
in lingua mortua" (mit den Toten in der Sprache der Toten). Die russische Hexe
Baba Jaga führte einen wilden Hexenritt vor. Den Abschluss bildete Hartmanns
Zeichnung des "Großen Tores von Kiew", mit dem der Komponist einen monumentalen
Schlusspunkt setzte. Die Kombination Bilder und Musik machte den Abend zu einem
besonderen Erlebnis. bd
Quelle:
Saarbrücker Zeitung, 14. Dezember 2004; Autor: bd