Viele Musikfreunde aus
dem gesamten Saarland wurden Ende Juni Zeugen eines großartigen Solistenkonzertes.
Mit dem Einzugsmarsch der Bojaren und einer filigranen und mit viel Spielwitz
angelegten Ballett-Suite (Joseph Horovitz) gab das Sintonische Blasorchester
Wemmetsweiler (Dirigent: Stefan Barth) eine exquisite Visitenkarte ab und
bereitete die Zuhörer auf den Hauptakteur des Konzertnachmittags vor: Andreas
Hofmeir, gebürtiger Bayer, Tuba- Professor am Mozarteum in Salzburg und mittlerweile
ein Weltstar auf seinem Instrument. Hofmeir zollte dem Wemmetsweiler Orchester
bereits im Voraus großes Lob; er hätte nie gedacht, dass ein "saarländischer
Dorfverein" ein Orchester mit solch herausragender Qualität hervorbringen
könnte.
Der Solo-Part des fast 20-minutigen zweiten Tuba- Konzertes von Jörg Duda
stellte an den Solisten enorm hohe Anforderungen: Irrwitzig schnelle Sechzehntel-Ketten
in stetem Wechsel mit halsbrecherischen Intervallsprüngen, dazwischen melodiöse
Kantilenen, gespielt mit einem warmen, singenden, raumfüllenden Ton und einem
Tonumfang von über vier Oktaven. Hofmeir lotete das gesamte Klangspektrum
seines Instrumentes aus; ungläubiges Kopfschütteln beim Publikum über die
technischen und musikalischen Fertigkeiten des Tuba- Solisten. Das hochmotivierte
Orchester zeigte sich unter der Stabführung seines Dirigenten dem anspruchsvollen
Werk nicht nur gewachsen, sondern trat in einen musikalischen Dialog mit dem
Solisten; den tosenden Applaus beantwortete Hofmeir mit einer kabarettreifen
Ansage und einer für Querflöte komponierte Fantasie von Telemann.
Die spektakulären "Sinfonischen Tanze" (Yosuke Fukuda) zelebrierte das Orchester
trotz des hohen Schwierigkeitsgrades mit bemerkenswerter Leichtigkeit, Spielfreude
und großer Klangfülle. Auch hier gelang es Stefan Barth, die unterschiedlichen
Charaktere der Stücke herauszuarbeiten und das Orchester beim abschließenden
"Bauchtanz" zu einem fulminanten, ja ekstatischen Schlusspunkt zu führen.
Mit viel Gefühl blies Hofmeir die Liebesballade "Aranjuez con tu Amor" (Joaquín
Rodrigo) und präsentierte zum Kehraus den "Czardas" (Monti) mit viel Herzblut
und stupender Technik. Standing Ovations für das Orchester und Andreas Hofmeir.
Weitere Informationen:
www.mvwemmetsweiler.de
www.andreas-martin-hofmeir.com