Begeisterung für Konzert der Extraklasse
Musikverein Wemmetsweiler präsentierte mit Solist Wolfgang Mertes anspruchsvolle Werke.

 

 

 

 

MERCHWEILER/WEMMETSWEILER Zu einem Konzert der Extraklasse hatte der Musikverein Wemmetsweiler in Zusammenarbeit mit der Gemeinde in die Allenfeldhalle eingeladen. Das Orchester selbst, bestehend aus 55 Musikern, präsentierte ein erstklassiges Ergebnis seiner Probenarbeit. Der Solist Wolfgang Mertes überzeugte mit einem grandiosen Geigenspiel. Seit Juni wurden die anspruchsvollen Stücke einstudiert. „Für die Proben mussten wir alle gut vorbereitet sein. Das ist sehr wichtig. Denn es ist besonders schwierig, wenn man einen Solisten begleitet“, sagte der Vorsitzende Werner Schoene. Mertes, der seit 1999 erster Konzertmeister am saarländischen Staatstheater ist und seit 2006 Lehrbeauftragter an der Musikschule des Saarlandes, probte zweimal mit dem Orchester. „Das war eine tolle Geste“, lobte Schoene das harmonische Zusammenspiel, bei dem auch die Abstimmung geübt wurde.

Nach einer erfolgreichen Generalprobe standen die Musiker am Sonntag gemeinsam mit dem Solisten auf der Bühne. Regie führte Dirigent Stefan Barth, der zu jedem Werk interessante Hintergrundinformationen vermittelte. Im ersten Teil des Konzertes hörten die Gäste klassische Werke; nach der Pause wird es „etwas verrückt“, so die Ankündigung des Dirigenten. Eröffnet wurde das Konzert mit der Suite „L’Arlésienne“, gespielt wurde Prelude, Carillon und Farandole. Nach diesem perfekten Einstieg verzauberten Solist und Orchester das Publikum mit Zigeunerweisen des spanischen Komponisten Pablo de Sarasate. Das gesamte Stück gilt als besonders geigerisch. Technisch, ein sehr anspruchsvolles Stück, weil viele verschiedene Elemente gefordert werden, was aber sowohl das Orchester als auch der Solist mit Bravour leisteten. Bei der Interpretation der Meditation aus „Thais“ war eher Träumen angesagt, so jedenfalls die Aufforderung des Dirigenten: „Träumen Sie mit uns.“ Mit „The Last Dream of the old Oak“, einer Komposition des jungen französischen Komponisten Maxime Aulio, spielte das Orchester das Pflichtstück, für das die Musiker beim Wertungsspiel die höchste Punktzahl ernteten und nahmen mit diesem Musikstück das Publikum mit in eine ganz besondere Atmosphäre. Tempo war bei Czárdás angesagt, dem virtuosen Stück für die Geige. Auf diese Melodie tanzen die Ungarn und während der Interpretation konnte man sich das Tanztreiben virtuell vorstellen. Nach der Pause waren die Musiker und der Solist „Crossover“ unterwegs. Bei „Escapade“ von Josef T. Spaniola konnten sich die Zuhörer noch treiben lassen; beim Pink Floyd Medley sich an dem virtuosen Spiel des Geigers erfreuen, der mit der Elektrogeige die Gitarrenriffs spielte. Keine alltägliche Musik spielten das Orchester und der Solist mit „The Chicken“ und „Birdland“ und nach stehenden Ovationen und Prima-Rufen „Ejala.“

Bei der Zugabe kamen weitere Solisten zum Einsatz: Herbert Krass (Posaune), Klaus Peter Krämer (Flügelhorn), Klemens Groß (Saxophon) und natürlich der Geiger, Wolfgang Mertes. Der Dirigent sprach insgesamt von einer spannenden Musik und von einer Herausforderung, die Spaß gemacht hatte. Das war unschwer zu erkennen.

Das Konzert an diesem Tag war übrigens auch ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk. Der Musikverein Wemmetsweiler besteht nämlich seit nunmehr 140 Jahren und ist einer der ältesten Musikvereine im Saarland.

 

Von Maria Boewen- Dörr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Saarbrücker Zeitung, 13.09.2019
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