"West
Side Story" sorgt für Gänsehaut- Momente
Das Sinfonische Blasorchester des Musikvereins Wemmetsweiler setzte beim Neujahrskonzert auf Klassiker
Bekannte Musical-Melodien, zum Beispiel aus „Les Miserables“ oder „Carmen“ präsentierte das Sinfonische Blasorchester Wemmetsweiler. Das Publikum war von Programm und Interpretation gleichermaßen begeistert.
Von SZ- Mitarbeiterin M. Boewen-Dörr
Merchweiler.
Einen großen Unterhaltungswert versprach der Vorsitzende des Musikvereins
Wemmetsweiler, Werner Schöne, den Gästen zu Beginn des zwölften Neujahrskonzertes.
Und er hatte nicht zu viel versprochen. Das Sinfonische Blasorchester überzeugte
wieder einmal mit erstklassigen Interpretationen äußerst ansprechender Werke.
Die Sopranistin Sue Lehmann und der Tenor David Steines ernteten tosenden
Applaus für ihre Gesangsvorträge.
Orchestrale Kontrapunkte setzte der Musikverein unter der Leitung von Stefan
Barth mit der Ouvertüre „Die Macht des Schicksals“ von Verdi, und mit der
Aufsehen erregenden Tondichtung „Egmont“ von Bert Appermont sowie der schwungvollen
Ouvertüre zu „Candide“. Mit „Glitter and Be Gay“ übermittelte die Solistin
die Geschichte einer Frau, die Kunigunde heißt und sich nach Reichtum und
Glitter sehnt und dafür ihren Körper verkauft. Die Stimmungslage – mal euphorisch,
mal verzweifelt, aber immer wieder ein bisschen verrückt – spiegelten sowohl
die gesanglichen als auch die musikalischen Interpretationen. Barth betonte,
dass es etwas ganz Besonderes sei, dieses Musikstück von Leonard Bernstein
zu spielen. Die außergewöhnlichen Interpretationen wurden außerdem durch eine
Videoleinwand mit passenden Bildausschnitten in Szene gesetzt. Klassisch war
der Einstieg zu Beginn, bevor Sue Lehmann mit italienischem Temperament gesanglich
ihren neuen Liebhaber vorstellte, der aber kurzerhand wieder entsorgt wurde.
Auf dem Programm stand auch die wohl berühmteste Arie aus „Carmen“, „Habanera“.
Die schöne Liebesgeschichte um Maria aus der „West Side Story“ sorgte für
Gänsehaut-Momente. Mit der Interpretation von Barbara-Streisand-Melodien erfüllte
sich die Solistin Sue Lehmann einen Kindheitstraum.
Den absoluten Höhepunkt gab es am Schluss. Während der Interpretation von
Ausschnitten aus dem Musical „Les Miserables“ kam die achtjährige Samira Pohl
auf die Bühne und sang „Castle on a Cloud“. Mit diesem Gesamtpaket untermauerte
das Sinfonische Blasorchester seinen Ruf als eines der besten saarländischen
Blasorchester. Das Publikum honorierte den Abend und war sich einig: „Das
Konzert war spitze und hatte einen tollen Unterhaltungswert.“
Samira Pohl (acht Jahre), Überraschungsgast beim Neujahrskonzert des Sinfonischen Blasorchesters, gemeinsam mit den Solisten Sue Lehmann und David Steines. Foto: Boewen-Dörr